Glossar Soziologie der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

Seit den 1990er Jahren ist Nachhaltigkeit ein prominenter Gegenstand der soziologischen Forschung. Aus soziologischer Perspektive erscheint Nachhaltigkeit als Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlung, Differenzierung und Veralltäglichung, der aus verschiedenen Perspektiven verstanden, erklärt und kritisiert werden kann.

Einleitung

Kaum ein anderer Begriff hat in den vergangenen Jahrzehnten derart an Prominenz gewonnen wie jener der Nachhaltigkeit. Dies stellt zunächst eine Schwierigkeit für die Begriffsbestimmung dar, denn mit seiner wachsenden Verbreitung geht auch eine Vielfältigkeit der Begriffsverwendungen einher. So lässt sich vom ursprünglichen Ausgangspunkt der nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung im 18. Jahrhundert über das vor allem im Laufe der 1990er Jahre verallgemeinerte Konzept der nachhaltigen Entwicklung hin zum gegenwärtigen Nachhaltigkeitsdiskurs eine zunehmende Mehrdeutigkeit und Diffusität des Gemeinten ausmachen. Abhängig vom jeweiligen Nachhaltigkeitsverständnis werden sehr unterschiedliche und zum Teil widerstreitende gesellschaftliche Phänomene als „nachhaltig“ bezeichnet. Die damit einhergehenden Schwierigkeiten lassen sich exemplarisch an den folgenden Fragen zeigen: Sind die Nutzung von Kernkraft und die Forcierung von elektrifiziertem Verkehr nachhaltig? Was führt Gegenwartsgesellschaften auf einen Nachhaltigkeitspfad? Populäre Antworten auf solche Fragen setzen zumeist auf die Durchsetzung bestimmter Technologien, die Summe veränderter Verhaltensmuster oder einen disruptiven Bruch mit Formen der Herrschaft über Mensch und Natur. Die Debatte um Nachhaltigkeitstransformation bzw. sozial-ökologische Transformation zeichnet sich folglich u.a. durch variierende Verständnisse von Nachhaltigkeit sowie Aushandlungsprozesse auf verschiedenen Ebenen aus.

Damit sind zentrale Ansatzpunkte der soziologischen Beschäftigung mit Nachhaltigkeit als gesellschaftlichem Phänomen bezeichnet. Denn aus soziologischer Perspektive sind sowohl der Aufstieg von Nachhaltigkeit als einem relevanten Thema als auch der Wandel von Nachhaltigkeitsverständnissen sowie der damit verbundenen Handlungs- und Beziehungsformen erklärungsbedürftig.

Nachhaltigkeit und Soziologie

Entlang einer Genealogie der Nachhaltigkeit lassen sich soziologisch zunächst der Ursprung und Bedeutungswandel von Nachhaltigkeit sowie eine Vervielfältigung der mit Nachhaltigkeit verbundenen Zielsetzungen offenlegen (Pfister et al. 2016). Der Nachhaltigkeitsbegriff wurde bereits im frühen 18. Jahrhundert in Carl von Carlowitz‘ Schrift Sylvicultura Oeconomica (1713) als ein Handlungsprinzip etabliert, um eine dauerhafte Ressourcenbewirtschaftung zu ermöglichen. Forstwirtschaftliche Fachkreise reagierten damit auf die zunehmende Ausbeutung des Waldbestandes für den Schiffs- und Bergbau. Erst im Zuge der Diagnosen einer umfassenden Umwelt- und Energiekrise wurde der Begriff seit den 1970er und 1980er Jahren im Rahmen der internationalen Umweltpolitik und -bewegung verwendet. Einen wesentlichen Einschnitt und Fixpunkt in der Begriffsgeschichte stellt die Definition der Brundtland-Kommission dar. Diese etablierte in der Folge ein gerechtigkeitstheoretisches Kernverständnis, das über den ökologischen Selbsterhalt hinausgeht und bis heute nachwirkt: Nachhaltigkeit bezeichnet demnach eine Entwicklung, die die Bedürfnisbefriedigung der gegenwärtigen Generation und damit im Kern auch die Beseitigung absoluter Armut ermöglicht (intragenerative Gerechtigkeit), ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen (intergenerative Gerechtigkeit). Infolge der Rio-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (1992), der Agenda 21 sowie in Deutschland der Enquete-Kommission des Bundestages (1994) setzte sich zunehmend ein Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit durch, das auf die Bedeutung ökologischer, ökonomischer und sozialer Entwicklungsfaktoren und -indikatoren abstellt. Nachhaltigkeit wurde damit nicht nur für soziale Bewegungen und politische Akteure attraktiv, sondern durch Vorstellungen ökonomischer Nachhaltigkeit und eines nachhaltigen Wachstums zudem Gegenstand unternehmerischer Strategien. Auch die im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) sind von diesem Mehrsäulen-Modell der Nachhaltigkeit und der Idee einer ökologischen Modernisierung durch nachhaltiges Wachstum geprägt.

Eine Erklärung für den Aufstieg und Wandel von Nachhaltigkeit ist demnach, dass das Konzept im Zuge seiner Popularisierung und Ausdifferenzierung von sehr unterschiedlichen Akteuren und Milieus mit jeweils eigenen Bedeutungsinhalten gefüllt und mit verschiedenen Inhalten verbunden werden konnte. Als Reaktion auf die zunehmende Verwässerung des ökologischen Nachhaltigkeitsverständnisses und die Pluralisierung von Konzeptualisierungen, wurde zur Systematisierung des Diskurses die Unterscheidung zwischen schwachen und starken Nachhaltigkeitskonzepten eingeführt (Ott/Döring 2008). Während schwache Nachhaltigkeitskonzepte davon ausgehen, dass es keine absoluten ökologischen Grenzen des Wachstums gibt, da diese durch den Aufbau von sozialem und ökonomischem Kapital substituiert werden könnten, gehen starke Nachhaltigkeitskonzepte davon aus, dass Naturkapital nicht ersetzbar ist. Nachhaltigkeit lässt sich somit als ein konfliktreiches Diskursfeld bestimmen, in dem verschiedene Akteure um die Vorherrschaft ihrer Deutungsmuster ringen. Insbesondere stehen sich hierbei auf der einen Seite ein vorherrschender Diskursstrang des nachhaltigen Wachstums sowie auf der anderen Seite Diagnosen der Grenzen des Wachstums sowie kapitalismuskritische Nachhaltigkeitsvorstellungen konflikthaft gegenüber (Brand 2014, AK Postwachstum 2016, Fladvad et al. 2020).

In der Soziologie hat sich bereits in den 1990er Jahren eine kontroverse Debatte über den Stellenwert des Nachhaltigkeitskonzepts für Prozesse des sozialen Wandels entwickelt (Brand 1997). Die Soziologie als Ganzes gibt hierbei kein bestimmtes Verständnis von Nachhaltigkeit vor. Nachhaltigkeit ist für den soziologischen Blick vielmehr zunächst einmal etwas, das in seiner gesellschaftlichen Entstehung und Aushandlung, seiner zunehmenden Diffusion, Differenzierung und Veralltäglichung aus unterschiedlichen Perspektiven beobachtet, verstanden, erklärt und kritisiert werden kann. Die Vielfalt von soziologischen Konzepten und theoretischen Perspektiven sowie der normativen und methodischen Zugänge, mit denen der Gegenstand ‚Nachhaltigkeit‘ untersucht wird (für eine Übersicht  hierzu siehe etwa SONA 2021), führten auch in der jüngeren Vergangenheit zu Debatten darüber, was soziologische Nachhaltigkeitsforschung genau sein und leisten sollte (zum Beispiel in den Fachzeitschriften Soziologie und Nachhaltigkeit 2019 und Leviathan. Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft 2021). Die Positionen reichen hierbei von einer soziologischen Nachhaltigkeitsforschung, die keine eigenen Transformationsambitionen hegt, sondern ihren Fokus auf die empirische Beobachtung und theoretische Reflexion von Nachhaltigkeitssemantiken und -praktiken legt, über Ansätze, die kritisches Orientierungswissen für eine Nachhaltigkeitswende produzieren wollen bis zu einer involvierten Transformationsforschung, die sich die Ziele der Nachhaltigkeitspolitik und -bewegung zu eigen macht (Newig et al. 2019). Eine Soziologie der Nachhaltigkeit umfasst somit eine dreifache deskriptiv-analytische, praktisch-politische und kritisch-normative Reflexivität (SONA 2021).

Soziologische Perspektiven auf Nachhaltigkeit

Ausgehend von der Annahme, dass Menschen, wenn sie richtig informiert sind, vernünftige und autonome Entscheidungen treffen können, ist es seit den 1970er Jahren das Ziel von wissenschaftlichen und politischen Kampagnen, die Öffentlichkeit über die sozial-ökologische Krise aufzuklären. Umfragen (z.B. Schipperges 2020) zeigen zwar, dass sich auch in Deutschland in der Bevölkerung inzwischen ein breites Bewusstsein über Umweltprobleme entwickelt hat, der Einfluss dieses ökologischen Bewusstseins- und Wertewandels auf das tatsächliche Verhalten jedoch nur schwach ausgeprägt ist. Ökologische Einstellungsaspekte spielen zwar in sogenannten Low-Cost-Situationen, d.h. relativ leicht in den Alltag zu integrierenden und häufig anzutreffenden Verhaltensweisen, eine Rolle. Bei hohem Aufwand (nicht nur monetärer, sondern auch zeitlichen und sozialen Kosten) ist die Entscheidung für oder gegen umweltfreundliche Verhaltensweisen jedoch durch Kosten-Nutzen-Abwägungen bestimmt und führt häufig zu nicht-nachhaltigem Verhalten (klassisch dazu: Diekmann/Preisendörfer 1998).

Eine grundlegende soziologische Kritik an diesem Forschungszugang ist, dass die Zentrierung des Problems auf rationale und autonome Handlungssubjekte und auf die Annahme, dass die Summe ihrer veränderten Verhaltensmuster eine Nachhaltigkeitstransformation initiieren könne, daran mitwirkt, Probleme wie den Klimawandel individuellen Akteuren zu überantworten (Shove 2010). Die Verantwortungszuschreibung auf einzelne Konsument*innen ermöglicht es machtvollen Akteuren in Politik und Wirtschaft zudem, Nachhaltigkeitsprobleme zu individualisieren und de-politisieren (Henkel et al. 2018). Strukturelle Ursachen in Politik und Wirtschaft für die anhaltende Nicht-Nachhaltigkeit sowie der ungleiche Zugang zu Machtpositionen bleiben so ausgeblendet.

Praxistheoretische Ansätze fokussieren dagegen nicht auf das individuelle Entscheidungsverhalten von Menschen, sondern begreifen soziale Praktiken als zentralen Untersuchungsgegenstand. So werden aus dieser Perspektive z.B. das Fahrrad- oder Autofahren, das Duschen, oder das Heizen mit Blick auf die historisch gewachsenen und sich verändernden Bedeutungen, Materialitäten, Kompetenzen und Infrastrukturen untersucht, die für die jeweilige räumliche und zeitliche Realisierung dieser Praktiken prägend sind (Görgen 2020). Auf diese Weise wird z.B. das Autofahren nicht als Entscheidung eines autonomen, rational abwägenden Akteurs modelliert, der sich für oder gegen dieses Verhalten entscheidet, sondern als eine soziale Praxis, die tief in die symbolisch-materielle Reproduktion der gesellschaftlichen Ordnung integriert und mit zahlreichen anderen sozialen Arbeits- und Freizeitpraktiken verbunden ist (Manderscheid 2021). Technische Innovationen wie der Ersatz des Verbrenner- durch einen Elektromotor sind aus dieser Perspektive kaum in der Lage, etwas an den Grundproblemen eines auf den energieintensiven Individualverkehr ausgerichteten Mobilitätsregimes zu verändern. Potenziell werde zudem das Problem des sozial ungleichen Zugangs zu Mobilität noch verschärft. So gesehen wäre ein disruptiver Bruch mit dieser Mobilitätsform erforderlich, um die verschiedenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

In ähnlicher Weise konzipieren Ansätze, die sich einer gesellschaftstheoretischen Tradition zuordnen lassen, Nachhaltigkeit aus einer reflexiv-kritischen Perspektive. Gegen die in der Wirtschaft und Politik weitverbreitete Annahme, dass eine Transformation zu einer Gesellschaft der Nachhaltigkeit bereits begonnen habe, werden grundsätzliche Einwände vorgebracht. Zwar liegen politische Lösungen in vielen Bereichen durchaus vor, jedoch würden diese nicht umgesetzt. So ginge es darum, die Ursachen für ihre Nicht-Umsetzung und für die nachhaltige Nicht-Nachhaltigkeit der Gesellschaft zu ermitteln (Blühdorn et al. 2020). Hierbei gelte es auch unbequeme Fragen nicht auszusparen: Wird Umweltschutz nur solange akzeptiert, wie er materiellen Wohlstand und Wirtschaftswachstum nicht gefährdet? Ist die Rede von Nachhaltigkeit nicht allzu häufig ein großes Programm der Selbstillusionierung, mit der Regierungen, Unternehmen und Konsument*innen simulieren nachhaltig zu sein, obwohl sie es nicht sind? Sind westliche Nachhaltigkeitsdiskurse nicht auch Bestandteil einer imperialen Externalisierungsgesellschaft, die ökologische und soziale Kosten systematisch in andere Teile der Welt auslagert (Lessenich 2016)? Ein weiterer Ansatz zielt darauf, ausgehend von einem analytischen Nachhaltigkeitsverständnis, die Dilemmata zu untersuchen, die sich aus Zielkonflikten, heterogenen Akteuren, Zeithorizonten oder Wissensformen bei jeder konkreten Intervention für Nachhaltigkeit ergeben (Henkel et al. 2023, Wendt/Köhrsen 2022). Aus der Überlegung, dass unterschiedliche Verständnisse von Nachhaltigkeit zu verschiedenen Wegen einer nachhaltigen Entwicklung führen, resultiert auch die Frage nach der Verantwortung für diese Entwicklung. Eine Attribution von Verantwortung auf Konsument*innen, Industrie oder auch Wissenschaft geht jeweils mit der Entlastung und Verlagerung von Verantwortung einher (Henkel et al. 2018). Weiterhin kann der Bezug auf Nachhaltigkeit auch selbst als Problem gesehen werden, insofern Nachhaltigkeitspolitik im Rahmen einer kapitalistischen Moderne, soziale Ungleichheiten eher reproduziert denn abschwächt (Neckel et al. 2018). Ökologische Distinktion wird in diesem Kontext als ein Mechanismus offengelegt, der es vor allem Angehörigen der (oberen) Mittelschicht erlaubt, ihre Lebenspraktiken als wünschenswert und wertvoll zu inszenieren (etwa durch den Konsum biologischer Lebensmittel), während mit benachteiligten Milieus assoziierten Praktiken (Verzehr von „Billigfleisch“) im Rahmen einer Form des symbolischen Klassenkampfes abgewertet werden. Nachhaltigkeit kann ferner auch im Sinne eines neuen Rechtfertigungsmusters theoretisiert werden, an dem sich gesellschaftliche Akteure (z.B. Unternehmen aber auch Einzelne) zunehmend messen müssten, sodass die Integration dieser Kritik den Kapitalismus zwar stabilisiert, aber zugleich Prozesse des sozialen Wandels initiiert. Demgegenüber kann Nachhaltigkeit jedoch auch als ein Maßstab der Kritik dienen, um alternative Pfade einer postkapitalistischen Nachhaltigkeitsgesellschaft zu erkunden (Dörre 2021).

Die genannten gesellschaftstheoretischen Perspektiven zeichnen sich dadurch aus, dass Nachhaltigkeit zu gesellschaftlichen Dynamiken in Beziehung gesetzt, d.h. Prozesse der Ordnungsbildung und Ursachen für Stabilität und Wandel untersucht werden. Sie thematisieren wechselseitige Bedingungsverhältnisse zwischen sozialen Strukturen und Machtverhältnissen einerseits sowie sozialen Selbstbeschreibungen und Wissensbeständen andererseits. Neben wirtschaftlichen und politischen Prozessen zählen hierzu das Verhältnis zur Wissens- und Technikentwicklung oder Untersuchungen zur Verwendung des Nachhaltigkeitsbegriffs. Nachhaltigkeit kann gesellschaftstheoretisch demnach in verschiedenen Hinsichten analysiert werden: als Wissen, das mit sozialen Positionen korrespondiert; als Leitnorm einer sozio-strukturellen Veränderung, die gesellschaftlichen Wandel mit sich bringt; oder als umkämpfte Semantik, deren Ausdeutung ihrerseits Teil gesellschaftlicher Veränderungsprozesse ist.

Zum Weiterdenken

In Anbetracht der Vielzahl an in der Gesellschaft auffindbaren Nachhaltigkeitsbedeutungen geben soziologische Perspektiven in der Regel kein bestimmtes Verständnis von Nachhaltigkeit vor, sondern untersuchen ihre jeweilige Entstehung, Aushandlung, Diffusion, Differenzierung und Veralltäglichung. Soziologische Nachhaltigkeitsforschung macht darauf aufmerksam, dass die gesellschaftliche Wahrnehmung von Umweltproblemen zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Konzepten verbunden war (Ökologie, Nachhaltigkeit, sozial-ökologische Transformation, Resilienz) und betont die Komplexität, Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeit von Nachhaltigkeitstransformationen. Nicht-Nachhaltigkeit lässt sich beispielsweise nicht ohne weiteres auf die individuellen Entscheidungen für oder gegen bestimmte nachhaltige oder nicht-nachhaltige Optionen zurückführen. Vielmehr sind Entscheidungen und diese sozialen Praktiken tief in gesellschaftlichen Ordnungsgefügen der Gegenwartsgesellschaft verankert. Nachhaltigkeitssemantiken können daher auch sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen: Sie können dem Greenwashing und der Selbsttäuschung dienen, als Maßstab genutzt werden, mit dem soziale Ungleichheiten und Umweltzerstörungen kritisiert werden sowie Prozesse der Ordnungsbildung und des sozialen Wandels anleiten. Im Einzelfall gilt es damit stets zu berücksichtigen wie ‚Nachhaltigkeit‘ konkret sozial eingebettet ist und welche Interessen und Machtkämpfe hier jeweils zum Ausdruck kommen.

Tipps zum Weiterlesen

Fladvad, B./Hasenfratz, M./Koschorke, A./Wagner, P./Paul, H./Adloff, F./ Nickel, S. (2020): Imaginationen von Nachhaltigkeit. Katastrophe. Krise. Normalisierung. Frankfurt am Main: Campus.

Barth, T./Henkel, A. (2020). 10 Minuten Soziologie. Nachhaltigkeit. Bielefeld: transcript.

SONA (2021): Soziologie der Nachhaltigkeit. Bielefeld: transcript.

 

  • AK Postwachstum (2016): Wachstum, Krise und Kritik. Die Grenzen der kapitalistisch-industriellen Lebensweise. Frankfurt a.M.: Campus.
  • Blühdorn, I./Butzlaff, F./Deflorian, M./Hausknost, D./Mock, M. (2020): Nachhaltige Nicht-Nachhaltigkeit. Warum die ökologische Transformation der Gesellschaft nicht stattfindet. Bielefeld: transcript.
  • Brand, Karl.-W. (1997): Nachhaltige Entwicklung. Eine Herausforderung an die Soziologie. Wiesbaden: Springer VS.
  • Brand, K.-W. (2014): Umweltsoziologie. Entwicklungslinien, Basiskonzepte und Erklärungsmodelle. Weinheim: Beltz Juventa.
  • Diekmann, A./Preisendörfer, P. (1998): Umweltbewußtsein und Umweltverhalten in Low- und High-Cost-Situationen. Eine empirische Überprüfung der Low-Cost-Hypothese. Zeitschrift für Soziologie, 27. Jg., Heft 6, S. 438-453.
  • Dörre, K. (2021): Die Utopie des Sozialismus. Kompass für eine Nachhaltigkeitsrevolution. Berlin: Matthes & Seitz.
  • Görgen, B. (2021): Praxistheorie. Nachhaltige Mobilität. In: Barth, T./Henkel , A. (Hrsg.): 10 Minuten Soziologie. Bielefeld. transcript, S. 73-85.
  • Henkel, A./Lüdtke, N./Buschmann, N./Hochmann, L. (2018): Reflexive Responsibilisierung. Verantwortung für nachhaltige Entwicklung. Bielefeld: transcript.
  • Henkel, A./Berg, S./Bergmann, M./Gruber, H./Karafyllis, N./Mader, I./Müller, A.-K./Siebenhüner, B./Speck, K./Zorn, D.-P. (2023): Dilemmata der Nachhaltigkeit. Baden-Baden: Nomos.
  • Lessenich, S. (2016): Neben uns die Sintflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis. Berlin: Hanser.
  • Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft (2021): Mittelklasse und Nachhaltigkeitsforschung in der Debatte. Online: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0340-0425-2021-2/leviathan-jahrgang-49-2021-heft-2?page=1 [Zugriff: 04.08.2023].
  • Manderscheid, K. (2021): Nachhaltige Mobilität. Eine soziologische Dimensionalisierung. In. SONA (Hrsg.): Soziologie der Nachhaltigkeit. Bielefeld: transcript, S. 417-433.
  • Neckel, S./Besedovsky, N./Boddenberg, M./Hasenfratz, M./Pritz, S. M./Wiegand, T. (2018): Die Gesellschaft der Nachhaltigkeit. Umrisse eines Forschungsprogramms. Bielefeld: transcript.
  • Newig, J./Jahn, S./Lang, D. J./Kahle, J./Bergmann, M. (2019): Linking modes of research to their scientific and societal outcomes. Evidence from 81 sustainability-oriented research projects.In: Environmental Science & Policy, 101. Jg., S. 147-155.
  • Ott, K./Döring R. (2008): Theorie und Praxis starker Nachhaltigkeit. Marburg: Metropolis.
  • Pfister, T./Schweighofer, M./Reichel, A. (2016): Sustainability. London: Routledge.
  • Schipperges, T. (2020): Umwelteinstellungen in Deutschland von 1971 bis 2019 – Zeitreihenanalyse anhand externer Datenquellen. Online: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umwelteinstellungen-in-deutschland-von-1971-bis [Zugriff: 04.08.2023].
  • Shove, E. (2010). Beyond the ABC: Climate Change Policy and Theories of Social Change. Environment and Planning A: Economy and Space, 42. Jg., Heft 6, S. 1273-1285.
  • Soziologie und Nachhaltigkeit (2019): Sonderband 1. Soziologie der Nachhaltigkeit. Online: https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/sun/issue/view/147 [Zugriff: 04.08.2023].
  • Wendt, B./Köhrsen, J. (2022): Time for change? Zeit als Herausforderung für Nachhaltigkeitspartizipation. In: GAIA, 31. Jg., Heft 4, S. 215-221.


Björn Wendt ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Münster.

Anna Henkel ist Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung an der Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau.

anna.henkel@uni-passau.de

Jens Köhrsen ist Associate Professor für Soziologie an der University of Oslo.

jensolek@uio.no

Thomas Barth ist Wissenschaftlicher Geschäftsführer am Institut für Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

t.barth@em.uni-frankfurt.de

Beitrag als PDF/DOI: 10.17879/sun-2023-5103